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Alibi: Misdemeanours (Review)

Artist:

Alibi

Alibi: Misdemeanours
Album:

Misdemeanours

Medium: CD
Stil:

Melodic Hardrock

Label: Escape Music
Spieldauer: 62:49
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Merkwürdig. Hätte ich raten sollen, hätte ich anhand des Namens gewettet, dass wir es hier mit einem reanimierten NWOBHM-Veteranen zu tun haben. Hmm, ist also eine neue Truppe. Scheinbar gab es bisher tatsächlich noch keine Band mit diesem einfachen, einprägsamen Namen. Vielleicht hat´s auch ein wenig am Cover gelegen, das ziemlich altbacken wirkt und letztlich auch nicht wirklich zur enthaltenen Musik passt. Immerhin lag ich unbewusst beim Herkunftsland richtig, und ein paar alte, wenn auch nicht sonderlich gute Bekannte findet man hier dann doch; das Führungsduo kann einige Referenzen vorweisen.

Gitarrist und Hauptsongwriter Vince O´ Regan hat sowohl mal bei KOOGA, NO SWEAT (empfehlenswertes Album von 1990) und zuletzt bei PULSE gespielt, aber wohl die größte Aufmerksamkeit als Gitarrist von Bob Catleys Soloband erfahren. Das letzte Album des MAGNUM-Sängers "Spirit Of Man" hat er dann auch produziert.
Sein Kompagnon Rick Chase sang Mitte der 80er mal kurz bei den Iren MAMA´S BOYS und danach bei GRAFFITI, Melodic und AOR-Insidern könnte er aber am ehesten durch das DOUBLE CROSS-Debüt "Time After Time" von 2004 bekannt sein.

Wenn man dies alles verinnerlicht hat, gestaltet sich der musikalische Beginn des Albums erstmal ziemlich überraschend. Typisch britisch (falls es das in diesem Sektor überhaupt gibt) klingen die Jungs nämlich nicht. Mir kommen beim Opener "Get Ready" vielmehr Namen wie FIREHOUSE oder TYKETTO in den Sinn. Die erwarteten MAGNUM/BOB CATLEY-Anleihen sind bestenfalls beiläufig zu finden, dafür fehlt hier z.B. sämtlicher Bombast. Die eher leichtfüßigen Melodic-Rocker auf "Misdemeanours" können dafür ersatzweise mit dem "International-Sticker" prahlen. Um der Herkunft der Band letztendlich ebenfalls gerecht zu werden, kann man vielleicht noch einen Namen wie FM in die Runde werfen.

Unerwähnt bleiben darf aber auch nicht, dass mir bei vielen der enthaltenen, kleinen Hits der Name EUROPE in den Sinn kommt. Spätestens ab der Halbballade "By Your Side" erinnert mich Sänger Rick Chase bei einigen Songs tatsächlich stärker an Joey Tempest. Auch vom Härtegrad liegt man mittig zwischen AOR und Hardrock häufig auf einer Linie mit den Schweden. Manche mögen das anders sehen, aber es gibt schlechtere Vergleiche für eine Band.

Ein wenig Füllmaterial hat sich mit "Why" und "Yesterday´s News" zwar auch eingeschlichen, dafür hat man gegen Ende aus dem Neil-Young-Klassiker "Rocking In The Free World" noch einen respektablen Hardrocksong gemacht; eine Coverversion der gelungeneren Sorte.

FAZIT: ALIBI nehmen uns mit auf eine musikalische Zeitreise in die Hochzeit des melodischen Hardrocks, als die Zugpferde (zumindest in Amiland) noch Stadien gefüllt haben. Für viele dürfte dieses Album zu spät kommen, aber Nostalgiker und Träumer are amused, gentlemen!

Lars Schuckar (Info) (Review 5557x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Get Ready
  • Masquerade
  • No Reason
  • Gabrielle
  • By Your Side
  • Out Of Love
  • Who´s Foolin´ Who
  • Yesterday´s News
  • Nothing Changes
  • Lost On The Inside
  • Why
  • Rocking In The Free World
  • Promises

Besetzung:

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